Under the Skin

Es gibt Filme, die es schaffen, allein durch ihre Stimmung und ihre Bilder zu faszinieren. Weder passiert in Under the Skin viel, noch wird viel gesprochen, aber die Reise der Protagonistin durch Glasgow und Umgebung, die raue Natur und nicht zuletzt der harsche Akzent der Einheimischen ergeben einen Mix, dem man sich als Zuschauer nur schwer entziehen kann.

Die Handlung selbst spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, ein Alien schlüpft in den Körper einer jungen Frau. Um am Leben zu bleiben, zieht es die Lebensenergie von sexhungrigen jungen Männern ab, denen es auf ihrer Reise durch Schottland begegnet.

Am ehesten lässt sich der Film wohl mit „The man who fell to earth“ mit David Bowie vergleichen und ist sicherlich von diesem inspiriert, aber die Handlung ist wie gesagt eher Nebensache. Scarlett Johansson ist als Alien naturgemäß irgendwo zwischen emotionslos und verwirrt, aber überzeugend. Dafür sind die Nebencharaktere so echt, dass ihr Naturalismus aus der traumhaften Bildkomposition des Films herausragt und man als Zuschauer das Gefühl hat, die Geschehnisse leicht benebelt, wie unter Drogen, zu verfolgen.

Under the Skin ist der dritte Spielfilm des Regisseurs Jonathan Glazer, der außerdem viele Musikvideos und Werbeclips gedreht hat. Die Fähigkeit mit einem Zwei-Sekunden-Shot die Atmosphäre einer Szene perfekt einzufangen, ist auch die Stärke dieses Films.

Es gibt wenige Streifen dieser Machart, bei denen man nicht nach einer halben Stunde anfängt auf das Ende zu warten. Under the Skin hat für mich funktioniert.

„Under the Skin“, UK/USA/Schweiz, 2013, R. Jonathan Glazer, D. Scarlett Johansson, Paul Brannigan, Antonia Campbell-Hughess, Jessica Mance u.a. Senator Home Entertainment.

Von |2018-12-01T17:58:28+01:0029. September 2014|Film|