„Last Days on Mars“ ist ein Leckerbissen für beinharte Genre-Fans. Nicht weil der Film sonderlich originell und überraschend wäre, sondern weil er beides gerade nicht ist und auch nicht sein will.
Eine Forschungs-Expedition zum Mars ist nach 6 Monaten fast zu Ende. In wenigen Stunden soll es zurück zur Erde gehen, inzwischen gibt es gewisse Spannungen unter der Besatzung und die meisten sind froh, dass es zurückgeht. Da entdeckt der Commander, dass einer der Forscher etwas vor ihm geheimgehalten hat – der Mars ist doch nicht so tot ist, wie alle glauben.
Das Motiv „Isolierte Gruppe von Menschen wird von Monstern dezimiert“ gehört zu den Grundpfeilern des Horror und wird immer wieder gerne variiert. Zu Klassikern in der Science Fiction gehören die beiden The Thing, natürlich Alien, vielleicht auch schon Pitch Black und, tja, praktisch alle Zombie-Filme.
Fester Bestandteil des Motivs ist dabei, dass die Beteiligten entweder heroisch über sich hinauswachsen oder im Gegenteil, sich von ihrer schlechtesten Seite zeigen, was über Umwege das Sub-Motiv „Das eigentliche Monster ist der Mensch bzw. sein Unterbewusstsein“ hervorgebracht hat, inzwischen ebenfalls fester Teil des Genres, wie man an dem Klassiker Forbidden Planet, in Michael Crichtons Sphere oder auch in James Camerons The Abyss sehen kann.
Last days on Mars hält sich mit solcherart Subtilitäten nicht auf, das Motiv wird absolut Old School durchgezogen. Einer nach dem anderen beißt in das auf dem Mars nicht vorhandene Gras, es wird immer enger, die Optionen werden weniger, die Verzweiflung größer. Sicherlich, manche Sachen sind vielleicht nicht ganz logisch und einige Figuren scheinen sich nur deshalb dämlich anzustellen, damit es spannend bleibt, aber auch das gehört irgendwie zum Genre dazu, authentische Charakterstudien sind in den typischen „Alle 5 Minuten einer weniger“-Horror-Filmen wohl eher die Ausnahme.
Fazit: Science-Fiction-Horror, bei dem das Genre-Handwerk im Vordergrund steht.
„Last Days on Mars“, GB 2013, R. Ruaire Robinson, D. Liev Schreiber, Romola Garai, Elias Koteas, Olivia Williams u.a.