Edge of Tomorrow

Worum geht’s? Eine Invasion bösartiger Aliens in Krakenform, die drohen, die Erde zu versklaven. Aber keine Angst, Tom Cruise spielt ja mit. Am Anfang ist er allerdings noch ein Marketing-Arschloch-Schlappschwanz, sehr erfolgreich bei der öffentlichen Rekruten-Werbung und ebenso dabei, sich vor tatsächlichen Kampfeinsätzen zu drücken. Da wird er zu seinem Entsetzen an die vorderste Front geschickt, bei seinem ersten Angriff erledigt er allerdings gerade mal ein Alien, bevor er selbst von einer Bombe zerfetzt wird. Abspann? Nein!

Er wacht am Tag vor dem Angriff wieder auf, durchlebt alles noch einmal, nur um auf dem Schlachtfeld noch schneller ins Gras zu beißen. Und wieder wacht er am Tag vorher auf.

Das Zeitschleifenmotiv ist ein Klassiker der Science Fiction, behandelt etwa in Arkadi und Boris Strugatzkis Kurzgeschichte „Aus dem Leben des Nikita Woronzow“ oder in Ken Grimwoods daran angelehntem Roman „Replay“. Zurzeit sind Zeitschleifen aber auch wieder sehr beliebt im Kino, man denke nur an Loopermit Bruce Willis, Source Code von Duncan Jones, den kurzweiligen Deja Vu mit Denzel Washington, den etwas unlogischen Triangle, aber auch an den sehr sehenswerten, spanischen Time Crimes oder den Low-Budget Kult Primer.

Während Tom Cruise den gleichen Tag immer und immer wieder erlebt, mausert er sich vom Weichei zum tollen Typen, findet die Liebe seines Lebens und rettet die Welt. Also ein bisschen wie Bill Murray in Und täglich grüßt das Murmeltier, aber mehr Richtung Starship Troopers.

Der Film lebt zwar in erster Linie von seinen Special Effects, aber die ständigen Variationen des gleichen Tages geben der Handlung doch Hand und Fuß. Freilich hat das alles etwas von einem abgefilmten Videospiel, schon allein dass sich der Held nach seinem Tod jedesmal wieder durch die exakt gleichen Monsterkonstellationen durchballern muss.

Philosophische Tiefe wird man in dem Film daher eher nicht finden, aber danach dürfte auch keiner suchen. Der Film ist genau das, was man erwartet, mit einem vielleicht etwas zu glatten Ende, aber gut, bei einem Videospiel probiert man sich ja den Wolf, bis man den Endgegner kaputt hat und wäre auch enttäuscht, wenn’s gleich beim ersten Mal klappt.

Leichte Action-SciFi-Kost, die unterhält.

„Edge of Tomorrow“, USA 2014, R. Doug Liman, D. Tom Cruise, Emily Blunt, Bill Paxton, Brendan Gleeson, Jeremy Piven u.a.

Von |2018-11-30T19:12:48+01:0010. Juni 2014|Film|