Und wieder stürmt die Postapokalypse an die Spitze der Kino-Charts. Verpflichtet wurde Tom Cruise, der, was die einsame Weltrettung betrifft, einschlägige Erfahrung mitbringt. Schon im Vorfeld der Veröffentlichung wurde überall stolz darauf hingewiesen, dass es sich bei dem Stoff um kein Remake/Reboot/Sequel handelt, sondern originär aus der Feder von Regisseur und Autor Joseph Kosinski stamme. Wobei das schon viel über Hollywood in der heutigen Zeit aussagt, wenn so was der Aufhänger für das Marketing ist.
Die Erde wurde nach einem Angriff außerirdischer Wesen vollständig evakuiert. Die letzten beiden Menschen, Jack (Tom Cruise) und Victoria(Andrea Riseborough), deren Gedächtnis fünf Jahre zuvor aus Sicherheitsgründen gelöscht wurde, überwachen das Fördern von Ressourcen durch Maschinen und schlagen sich mit den Angriffen der Aliens herum. Die Rohstoffe werden zu einer riesigen Raumstation (Tet) hochbefördert, die diese zu den überlebenden Menschen auf dem Jupitermond Titan bringen soll.
Die Zeit der beiden auf der Erde läuft ab, schon bald sollen sie auch zum Titan fliegen. Als Jack aus den Trümmern eines abgestürzten Raumschiffes eine geheimnissvolle Fremde rettet, die er aus einem wiederkehrenden Traum zu kennen glaubt, ändert sich allerdings alles.
Der Einfluss der 70er Science Fiction auf den Film ist unübersehbar. Die Atmosphäre am Anfang geht in Richtung Omega Man (1971) und Silent Running (1972). Sehr groß auch die Anleihe an Duncan Jones‘ ersten Film Moon (2011), der auf einer ganz ähnlichen Prämisse/Idee aufbaut.
Insgesamt hat man am Ende das Gefühl (nach diversen Wendungen) der Film könnte auch die Verfilmung einer Kurzgeschichte von Philipp K. Dick sein, die man noch nicht kennt. Insofern ist das Ganze also eigentlich recht unterhaltsam.
Positiv an Oblivion ist sicherlich auch die optische Umsetzung, die handwerklich alles zu bieten hat, was man von SciFi-Streifen anno 2013 erwarten kann. Auch der Stoff hält viel von dem bereit, was man als Fan so sehen will, Angriff Außerirdischer, Raumstationen, Kolonien im All, Weltende, intelligente Kampfroboter, Widerstandskämpfer und mehr, was ich aus Spoilergründen besser nicht aufliste. Schließlich ist auch die Grundidee in sich einigermaßen geschlossen und rund, auch wenn gegen Ende etwas die Logik flöten geht.
Für meinen Geschmack braucht der Film allerdings zu lange bis er in die Gänge kommt. Wie gesagt, das Ganze wirkt wie die Verfilmung einer Kurzgeschichte, die auf zwei Stunden gestreckt werden musste. Die Charaktere bleiben blass, man fiebert deshalb nicht wirklich mit, dafür sind die Dialoge und die Handlungsabläufe einfach zu dünn. In vieler Hinsicht daher typische Hollywood-SciFi-Kost, deren Stärke, wenig überraschend, eher die Ästhetik der Special-Effects ist.
„Oblivion“, USA, 2013, R. Joseph Kosinski, D. Tom Cruise, Olga Kurylenko, Morgan Freeman, Zoe Bell u.a.