Tutanchamun – Der Fluch des Pharao

Ein Hut sagt mehr als tausend Worte, besonders wenn es ein verbeulter Stetson als Schutz vor ägyptischer Wüstensonne ist. Es sind die roaring 20s, der junge draufgängerische Archäologe Danny (Caspar van Dien) ist auf der Suche nach vier Smaragdtafeln, die zusammengesetzt die Tür zu einer anderen Welt öffnen. Drei hat er schon gefunden, allerdings wurden sie ihm allesamt von einer Geheimgesellschaft geraubt, die versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen. Die letzte und entscheidende Tafel soll sich im noch unentdeckten Grab des Pharao Tutanchamun befinden.

Die Mini-Serie hat eigentlich alles, was Indiana Jones und Die Mumie auch hatten bzw. sie gibt sich sehr viel Mühe alles zu haben. Wilde Verfolgungsjagden, mystische Fabelwesen, grimmige Bösewichte (Malcom McDowell, Simon Callow, Jonathan Hyde) und eine feiste Schöne für den Helden. Mit dem überdrehten Witz ihrer Vorbilder hapert es etwas, die Ironie zündet nicht so ganz, wie überhaupt der Funke trotz des Aufwands nicht wirklich überspringen will. Die Schauspieler machen ihre Sache alle gut, die Special Effects und Action-Szenen können sich sehen lassen, aber das Drehbuch wirkt dann doch wie die Abarbeitung einer Themen-Liste, statt ein Plot aus einem Guss zu sein. Dem Endprodukt fehlt es dementsprechend an Herz, man fiebert nicht wirklich mit, sondern lässt die Attacken der dämonischen Mächte eher ungerührt an sich vorbeirauschen. Für Genre-Fans ist die Serie aber durchaus eine Empfehlung, die Macher kennen ihren Indy und wissen ganz genau, was reingehört, also quasi eine Serie von Fans für Fans.

Fazit: Handwerklich gut gemachter Indy-Klon, allerdings ohne den Elan seines Vorbilds.

„Tutanchamun“, USA 2006, R. Russel Mulcahy, D.Casper Van Dien, Jonathan Hyde, Leonor Varela, Steven Waddington, Niko Nicotera, Tat Whalley, Brendan Patricks u.a. Die DVD ist bei Ascot Elite erschienen.

Von |2018-11-30T18:49:21+01:0020. Januar 2013|Serie|