The Innkeepers

Schon Ti Wests Film „The House of The Devil“ von 2009 erregte einige Aufmerksamkeit, die einen finden ihn genial, die anderen umschreiben ihn als langweiligen Schwachsinn – mit recht wenigen Stimmen dazwischen. In der Tat war der Film in seiner Umsetzung eines klassischen Horror-Slasher-Stoffes, der direkt aus dem Jahr 1980 hätte stammen können, ziemlich kompromisslos und wenig subtil. Die junge Samantha soll für einen Abend alleine in einem abgelegenen Haus auf die alte, im oberen Stockwerk schlafende, Mutter des seltsamen Mr. Ulman aufpassen. Wie wir alle wissen, eine lebensgefährliche Situation.

Hatte „The House of the Devil“ doch noch einige handwerkliche Schwächen und war mit seinen Blutorgien eher was für beinharte Genre-Fans, hat sich Ti West in „The Innkeepers“ auf das konzentriert, was auch schon in seinem Vorgänger eigentlich am besten funktioniert hat, nämlich die langsame atmosphärische Erzeugung von Gänsehaut und lebendige Dialoge.

In der alten Herberge (ein viel zu wenig benutztes Wort) Yankee Pedlar Inn, die kurz vor ihrer Schließung steht, müssen Claire und Luke noch die letzten Tage Dienst schieben, nur wenige Gäste sind noch da. Luke interessiert sich für alte Legenden, laut denen es in in dem Gebäude umgehen soll, die er in seiner Nachtschicht recherchiert, wenn er nicht gerade auf Pornoseiten surft.

The Innkeepers hat witzige Dialoge, authentische Charaktere und den „Top Gun“-Star Kelly McGillis in einem klaustrophobischen Setting. Erzählt wird eine klassische Gruselgeschichte, in der die helle Normalität nach und nach dunkler und düsterer wird. Damit ist der Film eine gelungene Abwechslung zum üblichen Horror-Einerlei, die bis zuletzt nicht enttäuscht.

Wann und wie ‚The Innkeepers‘ in Deutschland veröffentlicht wird, steht leider noch nicht fest.

„The Innkeepers“, USA, R. Ti West, D. Kelly McGills, Pat Healy, Sara Paxton.

Von |2018-11-30T18:33:51+01:001. Dezember 2011|Film|