Green Frankenstein

Nach dem Erdbeben in Japan und dem Störfall im Atomkraftwerk Fukushima wurde die Ausstrahlung des Hörspiels Green Frankenstein, die für März 2011 angesetzt war, kurzfristig vom WDR abgesagt – wegen der Pietät. Wie uns der WDR mitteilte, soll die Ursendung des Hörspiels nun nicht vor dem zweiten Halbjahr 2012 stattfinden. Allerdings ist geplant, dass Jörg Buttgereit ein Feature über Fukushima produziert, das dann zum Jahrestag der Katastrophe im März gesendet werden wird.

Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, haben wir uns das „pietätlose“ Hörspiel Green Frankenstein angehört, das kurzzeitig auf der WDR-Seite als Download verfügbar war.

Wie schon in seinem Hörspiel von 2002 Frankenstein in Hiroshima lässt Buttgereit auch hier die Godzilla-Filme der 60er und 70er wieder aufleben, unterstützt von vielen der Original-Synchronsprecher von damals, wie Rainer Brandt, Jürgen Thormann und Wolfgang Condrus.

Dabei ist das Hörspiel allerdings mehr als nostalgischer Retro-Trash. Wie schon in seinem vorherigen Hörspiel „Sexmonster“, in dem Elemente des 70er-Softpornos „The amazing transplant“ (der nach üblichen Maßstäben eher der C-Liga zuzuordnen ist), von „King Kong“ und der zeitgenössischen Sexualaufklärung verarbeitet wurden, ist auch Green Frankenstein eine wilde Mischung und gleichzeitig eine Einführung für Anfänger (wie schon der Untertitel „Ein pädagogische Monsterhörspiel“ erahnen lässt) zum Thema „Monster“.

Zufällig basiert Green Frankenstein genau auf dem Godzilla-Film, den ich als Kind zuerst gesehen habe, nämlich „Frankenstein – Zweikampf der Giganten“, der logischerweise einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen innehat und der anscheinend dann auch doch einer der Höhepunkte der Reihe war.

Green Frankenstein ist absolut hörenswert, allenfalls könnte man anmerken, dass der Schwerpunkt diesmal etwas mehr auf dem informativen Aspekt liegt (verglichen mit Buttgereits ‚Frankenstein in Hiroshima‘), was nicht heißen soll, dass die haarsträubenden Aspekte zu kurz kämen.

Die Hörspiele „Green Frankenstein“ und „Sexmonster“ werden am 24. September, sowie am 8. und 19. Oktober im Theater Dortmund als „Grenzgang zwischen Live-Hörspiel, Theater und Film“ aufgeführt.

Von |2018-11-30T18:41:03+01:0031. August 2011|Hörspiel|