Source Code

Nach Duncan Jones‘ gelungenem Erstling „Moon“ erwartete ich seinen zweiten Film durchaus mit Interesse. Wie sein Vorgänger ist dann auch „Source Code“ eine Kolportage aus allen möglichen Science-Fiction-Filmen. Statt eines Klons im Weltraum, dreht sich die Handlung nun um einen zeitreisenden Cyperpunk im Zug.

Das Fundament des Films ist die TV-Serie „Quantum Leap“ (dt. „Zurück in die Vergangenheit“) – nicht umsonst ist Scott Bakulas Stimme in einer kleinen Nebenrolle zu hören. Zur Erinnerung: In Quantum Leap fand sich der Held in jeder Folge in der Vergangenheit im Körper eines anderen Menschen wieder.

Über diesem Fundament lagern sich die gängigen Zeitschleifen-Filme ab, wie „12:01“ oder „Retroactive“. Dort erleben die Helden die gleiche Zeitspanne immer und immer wieder, jedes Mal verändert dadurch, wie sie eingreifen. Zugeschüttet wird das Ganze dann mit Motiven aus „Matrix“, „Twelve Monkeys“ und „Robocop“.

Leider reicht das nicht. Der Film fängt ganz vielversprechend an, fällt dann aber immer mehr ab. Der Reiz der Zeitschleifen-Filme ist ja, dass die gleiche Situation wieder und wieder variiert wird – bis dann schließlich eine Lösung des Problems auftaucht. In diesem Film durchläuft der Held die gleiche Zeitschleife immer wieder ohne einen blassen Schimmer, was los ist, bis ihm dann gegen Ende plötzlich die Erleuchtung kommt.

Auch dass der Bösewicht Zeug erzählt, das aus einem B-Action-Film mit Michael Dudikoff von 1985 stammen könnte, macht den Film nicht besser. Da ist es dann auch nur noch marginal, dass die Chemie zwischen dem obligatorischen Liebespaar gleich null ist.

Das alles könnte ich dem Film aber verzeihen, wenn er gegen Ende nicht noch richtig sentimental werden würde. Das geht dann so wirklich überhaupt nicht…

Source Code, USA/FR, R. Duncan Jones, D. Jake Gyllenhaal, Michelle Monaghan, Jeffrey Wright u.v.a. Derzeit im Kino.

Von |2018-11-30T18:30:28+01:007. Juni 2011|Film|